Wenn im Kopf der Nebel aufzieht …
Elsbeth hat ein bewegtes Leben hinter sich: die idyllische Kindheit im Sudetenland, der Krieg, die Vertreibung. Jetzt ist sie alt und wird immer vergesslicher. Langsam, fast unmerklich, entgleitet ihr die Gegenwart. Theo, ihr Mann, ist unzufrieden mit ihr. Elsbeth soll den Haushalt versorgen und sich um ihn kümmern. Doch Elsbeth ist Künstlerin und wird von einem Bekannten ermutigt, weiter zu malen. Ein Künstler hört nie auf, sagt er. Und so fängt sie wieder an. Theo nennt es Demenz, Elsbeth nennt es Glückseligkeit. Heimlich nachts, wenn Theo schläft, schleicht sie in ihr Arbeitszimmer. In ihrer Kunst findet sie Geborgenheit. Immer häufiger zieht Elsbeth sich in die Vergangenheit zurück und lässt ihrer Erinnerung freien Lauf.
Doris Bulenda –
Wunderschönes Buch mit berührender Lebensgeschichte
Eine alte Frau versinkt langsam in der Demenz und erinnert sich an ihr Leben. Ihre Jugend im Sudentenland, der Krieg, die Flucht, der Neubeginn in Deutschland. Ihr Mann nützt sie aus, fordert ungeteilte Aufmerksamkeit und plündert sie aus. Man versteht genau, warum sie sich in der Vergangenheit verliert. Ihre große Liebe, das Malen, kommt dabei immer wieder in Gefahr. Nur ein alter Freund, ein Tierarzt, versteht sie und ermutigt sie. Das alles wird ganz unsentimental erzählt, die Rückblicke angenehmer Weise ohne Sentimentalität oder Mitleid-Heischen. Ruhig und nüchtern wird das ganze Leben der alten Frau noch einmal aufgerollt. Der Schreibstil ist angenehm und gut zu lesen. Eine absolute Leseempfehlung von mir.
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Manuela Pfleger –
Christel Detsch hat mich mit ihrem wunderschönen, außergewöhnlichen, gefühlvollen Roman und angenehm zu lesenden Schreibstil, überzeugen können.
Es geht um Elsbeth, eine über 80-jährige Frau, die immer mehr zu vergessen scheint und ihr Mann Theo es Demenz nennt.
Elsbeth, ist ein sehr sympathischer Charakter, die sich immer für andere aufopfert. Sie verlangt nicht viel in ihrem Leben. Ihre große Leidenschaft ist das Malen, aber durch die Ehe mit Theo, wird es ihr fast unmöglich, denn sie möchte für ihren Mann da sein, weil er sie mehr braucht.
Theo finde ich als eher unsympathisch, egoistisch und hat kein Einfühlungsvermögen für Elsbeth. Theo und Elsbeth haben erst vor ein paar Jahren geheiratet. Theo liebt es über sich selbst und seine Interessen zu berichten, zu erzählen und zu diskutieren. Steht er einmal nicht im Mittelpunkt, wird es auf Elsbeth böse.
Einzig der sympathische Tierarzt drängt Elsbeth weiterhin zu malen und immer wieder kommen ihr Bilder in den Kopf aus der Vergangenheit. So erlebt man als Leser die Gegenwart und Vergangenheit. Auch erlebt man mit, wie es einem älteren Menschen mit Demenz ergehen kann.
Das Ende ist sehr schön geworden und rundet die Geschichte ab. Es gibt traurige, schöne, interessante, bedrückende Momente und Szenen, die diesen Roman, mit seinen Figuren, Themen, Handlungen, Idee, Umsetzung, Cover und Schreibstil, sowie Sprache, zu einem außergewöhnlichen Roman, der null Mainstream ist, macht.
Von mir gibt es 🌟🌟🌟🌟🌟 von 5 Sterne für besondere Lesemomente. Eine zusätzliche Leseempfehlung spreche ich für interessierte Leser aus, die auch mal Protagonisten erleben möchten, die eben anders und älter sind.
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Cornelia De Nitto –
Eine sehr berührende Geschichte. Man fühlt, bangt, leidet und hofft mit Elsbeth ♥️
Das Buch hat mich ab der ersten Seite gefesselt!
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Elisabeth Ullmann –
Welch ein interessantes Buch, welch eine Lebensgeschichte. Das Buch hat mich jetzt sehr nachdenklich und ein wenig erschrocken gemacht. Wir erleben die junge Elsbeth, eine wunderbare Kindheit und Jugend im Sudetenland, eingebettet von einer lieben Familie, die Eltern besitzen eine Metzgerei. Dann kommt der Krieg, der Arbeitsdienst bei den Tschechen, die Vertreibung. Hier lernt Elsbeth Not, Hunger und Verzweiflung kennen. Dann in der neuen Heimat angekommen, beginnt sie mit einem kargen Leben und viel Arbeit, heiratet, Doch das Glück währt nicht lange und sie wird Witwe. Sie bringt sich durch, erarbeitet sich einen kleinen Wohlstand und malt, malt wunderbare Bilder, wie schon damals im Sudetenland in der Schule bei den Klosterschwestern. Im Alter lernt sie Theo kennen, er umwirbt sie, bis sie seiner Heirat zustimmt. Doch Theo entwickelt sich als Despot, nimmt nur sich wichtig, verbietet ihr die Malerei und möchte umsorgt und verpflegt werden. Und langsam beginnt sich Elsbeth zu verändern. Sie vergißt viel, spricht mit den Geistern der Vergangenheit und lebt in de Welt ihrer Jugend. Trotz allem ist sie noch immer für den Haushalt, den Garten und für Theo da. Die Geschichte eines verlorenen Lebens. Es wird hier die alte Heimat wunderbar geschildert, das Zusammengehörigkeitsgefühl, die alten Bräuche, de Geborgenheit und die wunderbare Landschaft. Die Autorin schildert uns dies in einer wundervollen blumigen Sprache, man meint das Eis auf den Flüssen krachen zu hören, das Getreide auf den Felder zu riechen. Das Leben dieser wunderbaren Frau wird uns so bildlich und gut beschrieben und man lebt und leidet mit der Protagonisten: Auch wird hier die Kriegszeit und der dadurch entstanden Mangel gut durchleuchtet. Als man dann aber die schleichende Demenz der inzwischen 84jährigen Frau mitbekommt, erschrickt man und denkt sich, wie kann ein Gehirn so vergessen und zugleich die Vergangenheit so akribisch sehen. Der alte Ehemann, ein Ekel, aber Elsbeth läßt sich nicht unterkriegen, hat sie doch ihre Freunde aus der Vergangenheit, mit denen sie spricht und die ihr gut zureden. Ich bin begeistert, ich habe das Buch regelrecht verschlungen. Und das Cover ist als wunderschönes Landschaftsgemälde dargestellt. Schon allein das macht Freude, die zarten Aquarellfarben zu betrachten.
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